Kraftwerk Plessa

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Am Kraftwerk 1
04928 Plessa

Öffnungszeiten

Aus baulichen Gründen ist aktuell leider keine Besichtigung des Kraftwerkes und des Kraftwerksgeländes möglich.
Vorschaubild Kraftwerk Plessa
Vorschaubild Kraftwerk Plessa

Gigant mit Geschichte

 

Weithin sichtbar weisen die beiden etwa 120 Meter hohen klinkergemauerten Industrieschornsteine Besuchern den Weg. Die Zwillingsschornsteine bliesen dereinst die Abgase des ehemaligen Braunkohlekraftwerkes Plessa in die Luft und waren somit ein Synonym für das Lausitzer Braunkohlerevier.

1927 vom sächsischen Elektrizitätswerk Gröba in Betrieb genommen, verrichtete das Kraftwerk in unmittelbarer Nachbarschaft zur Brikettfabrik Plessa bis 1992 seinen aktiven Dienst.

 

Ein kurzer Blick in die Vergangenheit:

Die Geschichte des einstigen Fischerdorfes Plessa war von jeher durch die Braunkohleförderung, die sich während der Industrialisierung in dieser Gegend entwickelte, geprägt.

Plessa wurde erstmals 1406 urkundlich erwähnt. Durch den Gutsbesitzer Herrn von Plötz wurden 1854 große Braunkohlevorkommen im Nachbarort Döllingen entdeckt. 1857 förderte man die erste Braunkohle. Kurze Zeit später begann auch in Plessa der Abbau von Braunkohle.

Bereits im Jahr 1894 wurde bei Plessa die Grube „Agnes“ eröffnet. Anfangs im Tiefbau und später im offenen Tagebau förderte man hier Braunkohle.

1901 wurde die Brikettfabrik in Plessa in Betrieb genommen.

In den Jahren 1923/24 wurde in Plessa die erste Abraumförderbrücke der Welt errichtet und im Jahr 1924 in Betrieb genommen.

1946 erfolgte die Verstaatlichung des Braunkohlewerkes und des Kraftwerkes.

Die Spitzenzeit der Braunkohleförderung und -verarbeitung lag um 1950.

Die Abraumförderbrücke in Plessa verrichtete ihre Arbeit bis 1958. Heute erinnert nur noch eine Schautafel an die im Jahr 1959 verschrottete Förderbrücke.

1992 ging mit der Stilllegung der Brikettfabrik und des Kraftwerkes nach fast 100 Jahren die Braunkohleverarbeitung in Plessa zu Ende.

 

Das Kraftwerk Plessa mit seinen beiden Schornsteinen ist heute der einzige noch existierende Zeitzeuge der Kohleproduktion und –verarbeitung in der Region um Plessa. Denn gegenüber dem Schicksal anderer Fabriken und Kraftwerke konnte das Kraftwerk Plessa dem Abriss entgehen.

Die kolossalen Industrieanlagen konnten im Original – so wie sie im Jahr 1927 in Betrieb gingen – erhalten bleiben.

Heute ist das Kraftwerk ein Industriedenkmal und Museum. Die Einstufung als Denkmal erfolgte im Jahr 1985. Das durch seine strenge Symmetrie harmonisch wirkende Bauwerk gilt als ältestes Braunkohlekraftwerk Europas. Besucher können hier die Spuren der Vergangenheit in ihrer vollen Authentizität und Imposanz erleben.

Das Kraftwerk Plessa ist eine der 14 Stationen der Radtour „Kohle, Wind & Wasser“. Informationen zur Tour finden Sie auf der Homepage des Tourismusverbandes Elbe-Elster-Land e.V. unter www.elbe-elster-land.de.